Was sind Sicherheitsbeauftragte?

Sicherheitsbeauftragte leisten einen wesentlichen Beitrag für einen gesundheitsgerechten Arbeitsplatz. Doch was genau tun die Sicherheitsbeauftragten und welche Verantwortung haben sie tatsächlich?

Wann muss der Arbeitgeber Sicherheitsbeauftragte bestellen?

Neben der gesetzlichen Vorgabe liegt es im Sinne des Unternehmers, Sicherheitsbeauftragte zu ernennen. Diese wichtigen Personen dienen als Multiplikator und sind das Sprachrohr zur Führungskraft. Gibt es Mängel zu melden? Wird ein waches Auge benötigt, welches Unfall- und Gefahrenquellen schneller erkennt? Dann sollte mindestens ein Arbeitnehmer, welcher unmittelbar im Arbeitsbereich tätig ist, als Sicherheitsbeauftragter bestellt werden.

Sollte das Unternehmen regelmäßig mehr als 20 Arbeitnehmer beschäftigen, dann ergibt sich aus § 22 SGB VII eine gesetzliche Pflicht zur Bestellung von Sicherheitsbeauftragten.

„… In Unternehmen mit regelmäßig mehr als 20 Beschäftigten hat der Unternehmer unter Beteiligung des Betriebsrates oder Personalrates Sicherheitsbeauftragte unter Berücksichtigung der im Unternehmen für die Beschäftigten bestehenden Unfall- und Gesundheitsgefahren und der Zahl der Beschäftigten zu bestellen …“

Sofern es keine Personalvertretung gibt, werden die Sicherheitsbeauftragten trotzdem bestellt. In der Bestellung muss der Wirkungsbereich des SB definiert werden. Denn nach den Vorgaben in der DGUV V1 müssen Anzahl und Einsatzorte nach den folgenden Kriterien bestimmt werden:

• Zeitliche Nähe
• fachliche Nähe und
• räumliche Nähe

Konkret bedeuten diese schwammigen Begriffe, dass die Sicherheitsbeauftragten in der meisten Zeit (zeitliche Nähe) in ihrem Zuständigkeitsbereich (räumliche Nähe) anwesend sind. Mit fachlicher Nähe ist gemeint, dass sich die Person ein wenig mit der Arbeit vor Ort auskennen sollte.

Bei der Festlegung der Anzahl und Einsatzbereiche berät die Fachkraft für Arbeitssicherheit.

Welche Verantwortung haben die Sicherheitsbeauftragten?

Sicherheitsbeauftragte führe ihre Aufgabe als Ehrenamt aus. Das bedeutet, dass es sich um reguläre Mitarbeiter handelt, die als waches Auge durch die Arbeitsbereiche gehen. Im Regelfall werden keine zusätzlichen Zeitkontingente generiert, sodass die eigentliche Arbeit weiter durchgeführt werden kann. Sollte es doch einen weiteren Zeitaufwand geben, so muss der Arbeitgeber die herkömmliche Arbeit um diesen Zeitanteil kürzen. Sicherheitsbeauftragte haben die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder andere Beschäftigte. Wenn ein Mangel erkennbar ist, muss dieser behoben oder gemeldet werden. Die Nichtbehebung durch den Arbeitgeber liegt außerhalb des Verantwortungsbereiches der Sicherheitsbeauftragten. Deswegen tragen Sie keinerlei zusätzliche Verantwortung und sind auch nicht persönlich haftbar.

Ist eine Schulung für Sicherheitsbeauftragte Pflicht?

Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, dass neu benannte Sicherheitsbeauftragte eine Schulung absolvieren müssen. Demzufolge ist es auch nicht vorgeschrieben, wer diese Schulungen durchführen darf.

Allerdings ist ein solches Seminar sehr wertvoll und hilfreich. Es hilft den potenziellen SB dabei, Ihre Aufgaben und die Verantwortung abzugrenzen. Die Unfallversicherungsträger bieten allerdings kostenlose Seminare an. Diese können in mehreren Stufen und zu vielen unterschiedlichen Themen absolviert werden. Neben der theoretischen Vermittlung von nützlichem Wissen sind die Gespräche mit anderen Kollegen sehr hilfreich.

Unabhängig von einer speziellen Schulung für Sicherheitsbeauftragte sind Fach- und Sachkenntnisse des jeweiligen Arbeitsplatzes fundamental. Nur ein Schreiner kann in einer Schreinerwerkstatt Sicherheitsbeauftragter werden, weil er die Gefahren am besten einschätzen kann.

Beratung für Sicherheitsbeauftragte

Nicht jedes Unternehmen hat eine bestellte Fachkraft für Arbeitssicherheit. Das liegt daran, dass es den Unternehmens mit dem Unternehmermodell möglich ist, diese Aufgabe selbst durchzuführen. Dieses Modell ist unter Umständen bis zu einer Beschäftigtenzahl von 50 möglich. Sicherheitsbeauftragte müssen bereits ab 20 MA bestellt werden. Im Regelfall stehen sie im direkten Austausch mit der FaSi. Doch wen kann ein SB fragen, wenn es keine FaSi gibt?

Diese Funktion übernimmt Safety & Health Consulting. Wir stehen Ihren Sicherheitsbeauftragten per E-Mail, per Video-Meeting oder auch persönlich zur Seite. Je nach Frage reicht eine virtuelle Sitzung mit einer erfahrenen Fachkraft für Arbeitssicherheit oder es gibt ein direktes Treffen vor Ort.