In Deutschland ist der Betreiber von Gentechnischen Anlagen für die Einhaltung der relevanten Gesetze und Sicherheitsmaßnahmen verantwortlich. Die rechtlichen Grundlagen dafür sind im sogenannten “Gentechnikgesetz” (GenTG) und der “Gentechnik-Sicherheitsverordnung” (GenTSV) verankert.
Gentechnikgesetz (GenTG)
Das GenTG regelt in Deutschland den Umgang mit Gentechnik und genetisch veränderten Organismen (GVO). Es definiert die rechtlichen Rahmenbedingungen für Arbeiten zur gezielten Veränderung von Genen und legt fest, unter welchen Voraussetzungen diese Gentechnik betrieben werden darf.
Gentechnik-Sicherheitsverordnung (GenTSV)
Die GenTSV konkretisiert das GenTG und enthält detaillierte Vorschriften zur Sicherheit und zum Schutz von Mensch und Umwelt bei gentechnischen Arbeiten, einschließlich der Einrichtung von Gentechnischen Anlagen.
Der Begriff “Gentechnische Arbeiten” umfasst alle Tätigkeiten, bei denen genetisches Material verändert oder übertragen wird. Hierzu gehören die Arbeit mit und die Generierung von genetisch veränderten Organismen (GVO) sowie die Herstellung und Verwendung von Gentechnikprodukten.
Der “Betreiber” von Gentechnischen Anlagen ist die Person oder Organisation, die die Verantwortung für den sicheren Betrieb der Anlage trägt. Der Betreiber muss sicherstellen, dass sämtliche gesetzlichen Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. Dies schließt die Ernennung eines “Beauftragten für Biologische Sicherheit” (BBS) ein, der die biologische Sicherheit in der Anlage gewährleistet. Der Beauftragte für Biologische Sicherheit ist für die Risikobewertung, Schulung des Personals und Überwachung der Einhaltung von Sicherheitsvorschriften verantwortlich.
Die genannten Gesetze und Verordnungen legen somit die rechtlichen Grundlagen für den Betrieb von Gentechnischen Anlagen in Deutschland fest und definieren die Rollen und Verantwortlichkeiten der beteiligten Akteure, einschließlich des Betreibers und des Beauftragten für Biologische Sicherheit.
Gibt es einen Unterschied zwischen dem Betreiber von Gentechnischen Anlagen und dem Projektleiter?
Ja, es gibt einen Unterschied zwischen dem Betreiber einer gentechnischen Anlage und einem Projektleiter. Der Betreiber ist für den sicheren Betrieb der Anlage verantwortlich, einschließlich der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Der Projektleiter hingegen leitet ein spezifisches gentechnisches Projekt, koordiniert Aufgaben und Ressourcen, hat jedoch nicht unbedingt die Gesamtverantwortung für die Anlagenbetreibung. Während der Betreiber auf die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen fokussiert ist, konzentriert sich der Projektleiter auf die effektive Umsetzung des Projekts im Rahmen der gegebenen Richtlinien.
Es müssen allerdings nicht zwangsweise zwei unterschiedliche Personen sein, denn insbesondere in kleinen Unternehmen können sowohl Betreiber als auch Projektleiter ein und dieselbe Person sein.